Einleitung
Was für ein Finale: Im letzten Rennen der DTM Saison 2022 haben gleich vier Fahrer Chancen auf den Gesamtsieg. Einer davon ist Lucas Auer, der für das Winward Racing Team im kultblauen KNAUS Raptor an den Start geht. Am Ende wird Auer DTM-Vizemeister – ein riesiger Erfolgt für den Österreicher, sein Team und den Raptor. Wir blicken zurück auf eine spannende Saison mit vielen Racing-Highlights!
Der KNAUS Raptor – ein Rennwagen der Superlative! Seit 2019 verbindet KNAUS mit dem über 500 PS starken Mercedes AMG GT3 und dem Winward Racing Team mehr als nur ein Sponsoring. Leidenschaft, Sportsgeist und Innovationen sind nur ein paar der Werte, die wir teilen. Und genau deshalb ist der Raptor für KNAUS eine Herzenssache, die bereits in vielen Rennserien erfolgreich war, etwa bei den 24-Stunden am Nürburgring oder der ADAC GT Masters Serie. Nach einer starken Debutsaison durften wir den Renner in KNAUS-Blau zum zweiten Mal in der DTM auf dem Weg nach ganz oben begleiten. Sensationell!
Beinahe ein Auftakt nach Maß in Portugal
Beinahe ein Auftakt nach Maß in Portugal
Was kann es Schöneres geben, als den Frühling auf einer eindrucksvollsten Rennstrecken der Welt im portugiesischen Portimão zu erleben? Richtig: Dabei direkt den Sieg mit nach Hause zu nehmen! Das denkt sich auch Lucas Auer und stellt den Raptor zum Saisonauftakt auf Platz 1 ab. Damit sind die Ambitionen von Auer und seinem Winward Racing Team klar: Man will in dieser Saison ganz vorne mitmischen – und sollte am Ende den Gesamtsieg nur um Haaresbreite verfehlen. Aber der Reihe nach.
An jedem DTM-Wochenende werden zwei gleichrangige Rennen auf der gleichen Strecke abgehalten. Jeweils eines am Samstag und eines am Sonntag. Und wie es im Motorsport so ist: Wer in einem Rennen Glück hat, hat im nächsten oft Pech. So ergeht es auch Lucas Auer im zweiten Rennen des Wochenendes. Aufgrund technischer Probleme beim Boxenstop fällt er weit zurück und kann am Ende den Raptor nur auf Position 22 ins Ziel bringen. Gemischte Gefühle also für den gebürtigen Österreicher.
Einmal kurz nach ganz oben auf dem Lausitzring
Einmal kurz nach ganz oben auf dem Lausitzring
Wer glaubt, Geschichte würde sich im Rennsport nicht so schnell wiederholen, wird im zweiten Rennen der Saison von Lucas Auer schnell eines besseren belehrt. Denn der fährt im Samstagsrennen mit Platz 3 wieder eine souveräne Leistung nach Hause und kann sich damit die Gesamtführung im DTM-Klassement sichern – jedenfalls für einen Tag.
Denn beim Sonntagsrennen läuft es nicht ganz so gut: Dem Raptor fehlt es an Pace, Auer aber nicht an Talent: Trotz der erneuten Probleme mit dem Fahrzeug schafft er es, Punkte einzufahren und mit Platz 8 Schadensbegrenzung zu betreiben. Seine Führung im Gesamtklassement muss Auer dennoch wieder abgeben. Und es soll noch schlimmer kommen …
Durchwachsener Ausflug nach Bella Italia
Durchwachsener Ausflug nach Bella Italia
Eine legendäre Strecke und ein jetzt schon legendäres Fahrzeug treffen aufeinander: Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola ist Schauplatz für das dritte Rennwochenende der DTM – und die historische Bühne für den KNAUS Raptor. Doch schon im Qualifying läuft es alles andere als legendär: Auer stellt den Raptor nur auf Startplatz 9 und ist damit noch der beste Mercedes-Pilot im Feld. Im Rennen fällt er dann noch weiter zurück, raus aus den Punkten. Ein gebrauchter Samstag, die Hoffnungen liegen auf dem Sonntag.
Und das zweite Rennen läuft in der Tat deutlich besser: Die Performance des Raptors stimmt, der Rennverlauf ist glücklich und Auer macht viele Plätze gut. Am Ende reicht es nur ganz knapp nicht für das Podium. Mit dem 4. Platz sammelt er aber wertvolle Punkte in der Gesamtwertung, auf der nach einem durchwachsenen Wochenende ebenfalls Platz 4 belegt.
Außer Spesen nichts gewesen auf dem Norisring
Außer Spesen nichts gewesen auf dem Norisring
Das letzte Rennwochenende vor der Sommerpause ist eines, das Lucas Auer vermutlich schnell wird vergessen wollen. Dabei fängt in Nürnberg alles so gut an: Im Qualifying landet Auer im Raptor auf Platz 5. Eine gute Ausgangslage für das erste Rennen am Samstag. Dieses ist vom Start weg hitzig: Zunächst ein Massencrash am Start, dem Auer gekonnt ausweichen kann, dann erneut ein Zwischenfall bei Rennmitte: Der Raptor von Auer wird von einem anderen Racer gerammt und ist nicht mehr fahrbar. Ein bitteres Ende für Auer!
In einer beeindruckenden Nachtschicht machen die Mechaniker den Raptor wieder fit für das Sonntagsrennen. Auer würde sich für diese Wahnsinnsleistung seines Winward-Teams gerne mit einem guten Ergebnis bedanken. Doch der Raptor zeigt sich im Rennen doch stärker beschädigt als befürchtet. Es fehlt an Geschwindigkeit, Auer muss das Rennen außerhalb der Punkte beenden. Nun heißt es, neuen Mut und Energie in der Sommerpause tanken!
Souveränes Wochenende auf dem Nürburgring
Souveränes Wochenende auf dem Nürburgring
Und das scheint Auer und seinem Team mehr als gelungen zu sein! Auf dem Nürburgring gelingt endlich ein fehlerfreies Wochenende, das nicht nur viele Punkte für die Gesamtwertung, sondern auch enorm Rückenwind für die zweite Saisonhälfte gibt.
Schon am Samstag schafft es Auer im Raptor, im dichten Eiffel-Nebel auf Platz 5 zu fahren. Mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Podestplatz drin gewesen! Den sichert sich der Österreicher dafür im Sonntagsrennen. Eine beeindruckende Fahrt und eine tolle Leistung beim Boxenstopp lassen den Raptor insgesamt 7 Positionen gutmachen und sichern Lucas Auer Platz 3. Insgesamt also ein starkes Wochenende für das Winward-Team!
Tiefen und Höhen im belgischen Spa
Tiefen und Höhen im belgischen Spa
Die Rennstrecke Spa ist vor allem für eines bekannt: für ihre ausgeprägten Höhenunterschiede. Die wirken sich offensichtlich auch auf Lucas Auer und den Raptor aus, denn erneut gelingt dem Winward-Team nur ein durchwachsenes Wochenende mit Tiefen und Höhen.
Dabei sieht am Samstag alles zunächst so gut aus: Nach einem starken Qualifying kann sich Auer direkt nach dem Start auf Platz 2 festsetzen und Druck auf den Führenden ausüben. Doch dann plötzlich ein Reifenschaden und ein abruptes Rennende für Auer, der in dieser Saison nicht zum ersten Mal vom Pech verfolgt scheint.
Mehr Glück hat er dagegen im zweiten Rennen am Sonntag – vielleicht, weil es auch sein Geburtstag ist? Jedenfalls gelingt Auer dort eine souveräne Fahrt auf Platz 4. Wertvolle Punkte für die Gesamtwertung, in der er aufgrund zahlreicher Ausfälle seiner Kollegen bis auf Platz 2 klettern kann. Für die letzten beiden Rennwochenenden heißt das also: Volle Fahrt voraus!
Glück und Genugtuung auf dem Red Bull Ring
Glück und Genugtuung auf dem Red Bull Ring
Was vielleicht viele nicht wissen: Auch im Motorsport gibt es Tempolimits. Und genau so ein Tempolimit sorgt im Samstagsrennen auf dem Red Bull Ring für Irritationen. Lucas Auer stellt den Raptor nach starker Fahrt auf Platz 4 ab – wird aber dann aufgrund einer vermeintlichen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse auf den 9. Platz zurückgestuft. Das Team um Auer protestiert: Zwei von drei Messungen zeigen an, dass Auer im Raptor die korrekte Geschwindigkeit gefahren ist. Ungewöhnlich! Kurzerhand lässt die DTM die Messapparate prüfen und entscheidet noch am selben Tag: Auers Strafe wird gestrichen. Es bleibt bei Platz 4 – wichtig im Titelkampf!
Mit dem starken Samstag im Rücken wird Auer im Sonntagsrennen mutig: Bei wechselhaften Bedingungen pokert er mit der Reifenwahl – und setzt mit seinem Team genau auf die richtige Mischung. Bei abtrocknender Strecke wechselt er auf Slicks und legt damit nicht nur die schnellste Rennrunde hin, sondern macht jede Menge Plätze gut. Im Ziel liegt er auf Platz 6 und kann so seine Chancen auf den DTM-Gesamtsieg sogar noch verbessern. Was für ein Wochenende!
In Hockenheim hauchdünn dran an der Sensation
In Hockenheim hauchdünn dran an der Sensation
Herzschlagfinale in Hockenheim: Lucas Auer geht mit 11 Punkten Rückstand auf Platz 1 in der Gesamtwertung in das erste Rennen des Saisonfinales. Das Ziel ist einfach: So viele Punkte wie möglich gutmachen auf den Spitzenreiter. Und das Ergebnis des Rennens ist denkbar perfekt!
Schon im Qualifying belohnt sich Auer für eine starke Saison und stell den Raptor auf die Pole Position. 3 Extrapunkte und Startplatz 1 für das Samstagsrennen sind der Lohn für eine überragende Runde! Ein einfaches Rennen soll es trotzdem nicht werden, denn schon am Start geht es turbulent zu. Nach mehreren harten Crashs muss das Rennen abgebrochen werden. Beim Neustart behält Auer die Oberhand und verteidigt seinen ersten Platz gegen die starke Konkurrenz bis in Ziel. Maximale Punkteausbeute also, nur noch zwei Zähler Rückstand für das große Finale am Sonntag!
Dort können sich noch drei weitere Fahrer den DTM-Gesamtsieg sichern. Eine so enge Spitzegruppe hat es schon lange nicht mehr gegeben! Was man da braucht: Unter anderem ein kleines bisschen Glück! Das hat Auer in dieser Saison aber leider schon öfter im Stich gelassen. Und so auch heute.
Schon das Qualifying läuft ungünstig. Auer muss seine schnellste Runde aufgrund eines Zwischenfalls auf der Strecke abbrechen und kann nur von Platz 11 ins Rennen gehen. Das wird schwierig! Auer gibt aber alles, macht einige Positionen gut und landet am Ende auf einem starken 7. Platz.
Für den Gesamtsieg fehlen damit zwar ein paar Punkte, aber auch der Vizetitel ist ein riesiger Erfolg, auf Auer und sein Team unglaublich stolz sein können. Platz 2 in einer der anspruchsvollsten Tourenwagenserien der Welt! Was für eine Leistung in einer Saison, die nicht immer ganz einfach war. Wir gratulieren Lucas Auer und dem ganzen Winward-Racing-Team zu diesem sensationellen Ergebnis und freuen uns, wenn der KNAUS Raptor vielleicht auch in der nächsten Saison wieder zeigen kann, welche Power in ihm steckt!
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Alle Fotos: DTM, WWR, Russart & Lösch.