Einleitung
Warum in die Ferne schweifen – Reisen ist doch immer eine großartige Erfahrung! Das denken sich auch unsere Kurzurlauber Benji und Alex, die für ihren Naherholungs-Roadtrip von München nach Südtirol nur ein Wochenende Zeit hatten. Begleitet die beiden Abenteurer in ihrem zweiteiligen Reisebericht durch die engen Gassen idyllischer Dörfchen und die traumhaften Landschaften der Dolomiten. Erste Etappe: von München zum Pragser Wildsee.
Bevor es losgeht, will ich mich noch vorstellen: Ich bin Benjamin Messmer – kurz: Benji. Art Director, Fotograf und seit vielen Jahren leidenschaftlicher Traveller. Immer auf der Suche nach neuen Abenteuern und Erfahrungen, die mich inspirieren. In meinem Reisebericht nehme ich euch mit auf einen Kurztrip von München nach Südtirol. Klingt langweilig, denkt ihr? Ist es ganz und gar nicht. Und das sagt jemand, der schon viele eindrucksvolle Flecken dieser Erde gesehen hat.
Die Vorbereitung
Den konkreten Anlass für diesen Roadtrip liefert mir Instagram. Die tollen Bilder von den Reisenden in den Bergen haben bei mir einfach akutes Fernweh ausgelöst. Naja, die Dolomiten stehen sowieso noch auf meiner Wunschliste. Mein bester Kumpel wäre auch dabei. Stellt sich also nur noch die Frage: Wie kommen wir da hin und wo übernachten wir? Nachdem ich nun schon viele Jahre für KNAUS im Marketingbereich arbeite, wollte ich gerne einmal den legendären BOXSTAR ausprobieren. Kurz telefoniert, banges Warten und dann die Zusage: ein BOXSTAR 600 STREET wartet bereits auf mich!
An dieser Stelle also nochmal ein herzliches „Dankeschön!“ an das Team von KNAUS für die spontane Bereitstellung des BOXSTARs und die umfassende Einweisung in das Fahrzeug. Mit diesem geht es jetzt erst mal nach Hause, um noch alles zu packen, was man für einen Wochenendtrip so brauchen kann (in diesem Fall vor allem Wanderausrüstung!).
Am nächsten Tag ist es dann so weit. Erster Stop: München. Dort wartet mein bester Freund Alex bereits sehnsüchtig darauf, auch in den Kastenwagen springen zu können. Also einsteigen, Handy anstecken und mit der Spotify-Playlist „Wochenende“ raus aus dem Großstadtdschungel. So richtig geplant haben wir eigentlich nichts, aber wie heißt es immer so schön: „Der Weg ist das Ziel!“.
Aber Moment! Wir brauchen noch eine Vignette. Und mit leerem Kühlschrank ins Ungewisse zu starten, ist vielleicht auch nicht die beste Idee. Also legen wir in Kiefersfelden noch einen kurzen Zwischenstop ein. Mit Proviant an Bord und Vignette an der Scheibe geht es dann auch gut voran – bis uns der Hunger einholt.
Was gäbe es jetzt besseres als eine echte italienische Pizza? Vor allem, wenn wir dafür im Prinzip nur anhalten müssen, in unserem Fall in Sterzing. Was sich leicht anhört, ist dann doch schwieriger als gedacht. Nicht etwa, weil es keine Pizza in dem kleinen Dörfchen gegeben hätte, sondern weil es wirklich klein ist. Sehr klein – und sehr eng. Eine Gasse auf unserem Rückweg ist so schmal, dass Alex kaum noch aus dem Kastenwagen kommt, um mich aus der misslichen Lage wieder rauszulotsen. Bei dieser Gelegenheit: Danke an Google Maps!
Die Ankunft
Dunkel ist es mittlerweile schon lange und müde werden wir langsam auch. Unser Bett ist zwar nur ein paar Schritte entfernt, anhalten müssen wir aber trotzdem irgendwo. Gegen 00:30 Uhr kommen wir unweit des Pragser Wildsees an. Und siehe da: Ein Stellplatz, endlich! Viel los ist hier anscheinend nicht, wir sehen nur zwei andere Autos. So in etwa habe ich mir das erhofft. Na dann erst einmal gute Nacht!
Nächster Morgen: 06:45 Uhr. Ich bin schon wach. Vielleicht liegt es an der Roadtrip-Atmosphäre, jedenfalls fühle ich mich jetzt schon ausgeschlafen. Bei einem Blick nach draußen werde ich gleich noch wacher. Der Ausblick auf die umliegenden Berge ist umwerfend und lässt mein Fotografen-Herz sofort höher schlagen. Wie sich herausstellt, ist das nicht nur bei mir so. Und wie sich außerdem herausstellt, sind die Berge hier bei weitem nicht das beeindruckendste.
Der Lago di Braies
Keine fünf Minuten von unserem BOXSTAR entfernt liegt er in vollster Pracht auch schon vor uns: Der Lago di Braies – WOW! Mit offenen Mündern stehen wir vor dem geschützten Naturdenkmal und merken wieder einmal, wie unfassbar schön die Natur doch sein kann. Spätestens jetzt wird uns klar, warum hier so viele Fotografen rumlaufen. Und weil dieser Moment zu perfekt ist, ihn nicht festzuhalten, zücke ich natürlich auch meine Leica.
Die Wanderung
Nach einem kurzen Shooting entschließen Alex und ich uns dann, noch weitere Ecken – beziehungsweise Rundungen – des Sees zu erkunden. Also wieder zurück zum BOXSTAR und rein in die Wanderklamotten. Am smaragdgrün funkelnden See entlang verlaufen gut ausgebaute Wanderwege. Und entgegen unseren Erwartungen sieht man kaum Touristen – perfekte Bedingungen also.
„Der Pragser Wildsee ist einer dieser Orte, die man nicht für real hält, obwohl man in Wirklichkeit vor ihm steht.“
Benji Messmer
An der Westseite entlang verlaufen kurvige Serpentinen mit Blick über den See. Der Ausblick verliert auch nach längerer Zeit nicht an Reiz, deshalb legen wir eine kurze Snack-Pause ein und genießen die Sonnenstrahlen, die unsere Gesichter streifen. Nach wie vor sehen wir kaum Touristen. Wir setzen unseren Rundgang Richtung Südufer fort.
Als wir dort ankommen, offenbart sich uns am Fuße des Seekofels plötzlich eine ganz andere Landschaft. Ein weißer Kiesstrand und zahlreiche Felsvorsprünge schmücken das Ufer. Wir werfen einen Blick in die Luft: Der Seekofel, der Berg vor uns, ragt 2.810 beeindruckende Meter in die Höhe. In naturverbundener Euphorie teste ich das Wasser kurz an – naja, das mit dem Baden lassen wir dann wohl mal lieber. So schön wie es aussieht, so kalt ist es auch.
Der Abschied
Einige andere Leute rudern mit einem kleinen Boot über das kristallklare Wasser. Wäre auch eine Möglichkeit, aber wir entschließen uns, unseren Roadtrip langsam fortzusetzen. Zum Abschluss gibt es noch eine deftige Mittagsmahlzeit, dann heißt es auch schon „Good Bye Lago di Braies“ – schön war’s!
So marschieren wir wieder zurück zu unserem CUV (wer es noch nicht kennt: Caravaning Utility Vehicle), wo wir noch kurz ausspannen, bevor wir die Gurte wieder anlegen und die Straßen Richtung Drei Zinnen unsicher machen. Welche besonderen Gäste wir auf dem Weg dahin noch begrüßen dürfen und was für atemberaubende Landschaften uns dabei erwarten, das erzähle ich euch alles im zweiten Teil unseres Roadtrips durch die Alpen. Bis dahin!
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© Fotomaterial: Benji Messmer | Instagram | Facebook