Einleitung

47 Berge, 47 Länder, 470 Tage: Ulla Lohmann und Basti Hofmann, die Südseespezialisten, begeben sich mit ihrem KNAUS SKY WAVE auf Entdeckungsreise und besteigen die jeweils höchsten Berge jedes europäischen Landes. Und hier im Schwalbenblog nehmen sie uns exklusiv ein kurzes Stück mit auf ihr Abenteuer. Im ersten Teil geht es von den Niederlanden über Belgien bis auf Luxemburg.

Vorstellung

„Abenteuer Europa“ nennen die beiden ihr waghalsiges Vorhaben, den höchsten Berg in jedem Land Europas aus eigener Kraft ohne technische Hilfsmittel zu erklimmen. Damit wollen sie zum einen auf die Zerstörung der fragilen Bergwelt aufmerksam machen und zum anderen zum nachhaltigen Umgang mit der Natur anregen. In diesem ersten von zwei Teilen erkunden die beiden die Niederlande, Belgien und Luxemburg.

Niederlande: Vaalserberg

Niederlande: Vaalserberg (322,40 m)

Hallo Freunde, Ulla hier. Zum Anfang unserer Reise gibt es direkt eine Überraschung: Ich bin schwanger! In weniger als 2 Monaten sind wir zu dritt, dabei wollten wir jetzt schon auf dem Elbrus stehen, mit 5.642 Metern der höchste Punkt Europas. Also beschließt Basti, dass wir mit den niedrigsten hohen Bergen beginnen. Erster Stop: Vaalserberg in den Niederlanden. Mit 322,4 Metern die höchste Erhebung des niederländischen Festlandes. Die Belgier geben die Höhe des Berges mit 324,73 Metern an, da sie ein anders Messsystem verwenden – der Unterschied beträgt über 2 Meter.

Eigentlich ist der höchste Berg der Niederlande der Vulkan Mount Scenery auf den niederländischen Antillen in der Karibik. Dort will ich viel lieber hin, aber Basti befürchtet, dass es mit meinem dicken Bauch Probleme mit den Fluggesellschaften geben könnte.

Eines steht fest: von „besteigen“ oder „erklimmen“ kann hier nicht die Rede sein. Ungefähr fünf Meter vom höchsten Punkt entfernt verläuft auf dem Vaalserberg die Straße. Wir müssen also noch nicht einmal aussteigen. Auf diesem „Gipfel“ ist das Dreiländereck: die Staatsgrenzen zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden treffen aufeinander. Nach ein paar Fotos brechen wir auch schon weiter auf – Richtung Belgien.

Es ist schon sehr praktisch, sein Zuhause dabei zu haben. Wir können einfach dort übernachten, wo es uns gefällt. Wir suchen uns einen schönen Platz mit Aussicht und warten auf den Sonnenuntergang. Ganz nebenbei koche ich uns noch ein leckeres Essen in der geräumigen Küche. Vorbei sind die Zeiten, in denen es beim Camping nur aufgewärmte Dosenravioli gab! Unser großer Kühlschrank ist gut gefüllt, und auch die Arbeitsfläche und die Kochplatten bieten allerlei Platz, verschiedene Leckereien zu zaubern. Nach dem leider doch nicht so spektakulären Sonnenuntergang kuscheln wir uns in die gemütlichen Betten und sind schon gespannt auf morgen, auf den höchsten Punkt Belgiens.

Belgien: Botrange

Wir sind überrascht, wie unabhängig wir sind. Diese Freiheit ist das, was mir am allerbesten an unserem SKY WAVE gefällt!

Ulla Lohmann

Belgien: Botrange (694,24 m)

Schlaf wäre in diesem Fall aber nicht unbedingt notwendig gewesen, die Strecke zwischen diesen beiden höchsten Punkten beträgt nämlich gerade mal 35 Kilometer. Auch hier kann man bis zum Fuße des „Berges“ vorfahren, muss dann aber die letzten Meter, knapp 20 Stufen, zu Fuß zurücklegen. Eigentlich misst der Berg 700 Meter, denn die Belgier haben einen Hügel aufgeschüttet und eine Steinpyramide darauf gestellt.

Wenn wir gewusst hätten, dass Belgien hier im Osten so voller Natur ist, wären wir gelaufen. Doch an diese Option haben wir von Anfang an noch nicht einmal gedacht, denn Belgien hat den höchsten Urbanisierungsgrad Europas. 98% der Bevölkerung lebt in Städten. Aber hier im Hohen Venn ist fast alles Naturschutzgebiet, um die dort vorkommende fragile Hochmoorlandschaft (Venn = Moor) zu schützen. Hier gibt es sogar Luchse, Biber, Kreuzottern und Birkhühner.

Wir genehmigen uns jetzt aber erst einmal eine Portion Pommes, die übrigens in Belgien erfunden wurde, und machen uns auf die Weiterreise nach Luxemburg. An unserem Nachtquartier in einem kleinen Wäldchen angekommen, müssen wir noch die Bilder des Tages herunterladen und bearbeiten. Zum Glück gibt’s im SKY WAVE viel Platz an der großen Dinette und unglaublich viel Stauraum für unser Foto- und Filmequipment. Das ausgeklügelte Beleuchtungskonzept gefällt mir besonders gut, in solch einem tollen Ambiente macht mir als visuellem Mensch die Arbeit gleich noch mehr Spaß. Auch ohne Campingplätze mit externem Strom und mit relativ wenig Fahrstrecke zwischen unseren Zielen lässt uns die Autobatterie nicht im Stich. Wir sind überrascht, wie unabhängig wir sind. Diese Freiheit ist das, was mir am allerbesten an unserem SKY WAVE gefällt!

Luxemburg: Hügel Kneiff

Luxemburg: Hügel Kneiff (560,08 m)

Die Zufahrt zu diesem Gipfel gestaltet sich interessant: mitten im Nirgendwo auf einen Feldweg abbiegen, gefühlt 20 Höhenmeter bergauf fahren, parken und ungefähr 20 Meter über eine Kuhwiese durch den frisch gestreuten Mist laufen. Kurz gesagt: der höchste Berg Luxemburgs ist äußerst unspektakulär. Kein Wunder, dass die Luxemburger oft den Burgplatz im malerischen Huldingen als höchsten Punkt angeben.

Ich hatte mir unser Projekt anders vorgestellt. Seit Tagen sitzen wir im Auto und die weiteste Strecke, die wir bisher zu Fuß zurücklegen mussten, war in einem riesigen Supermarkt. Ich kann es kaum ausdrücken, wie sehr ich mich auf den Tag freue, an dem wir endlich mit Wanderkarte und Rucksack losziehen können und mit dem richtigen Bergsteigen anfangen! Zum Glück sind wenigstens die Sitze im SKY WAVE komfortabel und der Camper fährt sich kinderleicht und ohne Anstrengung.

Ein zusätzlicher kleiner Trost: gerade sind keine anderen Menschen in Sicht, also können wir das erste Mal auf unserer Tour unsere Drohne steigen lassen. Naja, zumindest für 5 Minuten. Denn dann beginnt es wieder zu regnen – wie viel Pech kann man eigentlich haben? Der Hügel liegt im Naturpark Our in den Ardennen, in dem man tolle Wanderungen durch ausgedehnte Eichen-Niederwälder unternehmen könnte.

Naja, was soll es. Wir beschließen, dem letzten Großherzogtum Europas und dem schlechten Wetter den Rücken zu kehren. Wir wollen in die Sonne, ab in den Süden! Dort warten die drei nächsten „niedrigsten höchsten Berge“ auf uns. Und auch da nehmen wir euch wieder mit. Bis dann, wir freuen uns!

 

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Ulla Lohmann ist Expeditionsfotografin und -filmerin, unter anderem für GEO, National Geographic & BBC. „Don’t Dream it – Do it“ ist ihr Motto. Schon als Kind liebt sie es, sich Abenteuer-Geschichten auszudenken und sie dann zu verwirklichen. Heute ist Ulla auf Expeditionen in der ganzen Welt unterwegs und erzählt Geschichten von entlegenen und unerforschten Orten.

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Abenteuer Europa: Mit dem SKY WAVE auf Gipfeljagd | Etappe 1
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47 Berge, 47 Länder, 470 Tage: Ulla Lohmann und Basti Hofmann, die Südseespezialisten, begeben sich mit ihrem KNAUS SKY WAVE auf Entdeckungsreise und besteigen die jeweils höchsten Berge jedes europäischen Landes.
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